Entstehung und Geschichte
Im Januar 1991 gründete sich eine Initiativgruppe, die sich die Entwicklung mädchengerechter Jugendhilfeangebote in Erfurt zum Ziel setzte.
Aus dieser Initiativgruppe erwuchs im Mai 1991 der Verein “Mädchenprojekt Erfurt e.V.”. Im Oktober 1991 wurde das erste Projekt des Vereins, das Mädchenzentrum, zum Modellprojekt des Bundesjugendplanes. Dieses konnte als eines der ersten Mädchenzentren in den neuen Bundesländern am 2. Juni 1992 in der Nordstraße eröffnet werden. Die neuen Räume für Mädchen und junge Frauen mit Cafe, Treff, Beratungsangebot und verschiedenen Kreativwerkstätten fanden großen Anklang.
Aus diesem Projekt, das offene Jugendarbeit mit Angeboten der Jugendsozialarbeit und Beratungsarbeit verband, ging 1993 die Mädchenzuflucht als Inobhutnahmeeinrichtung für Mädchen in Krisen hervor. 1996 und 1997 folgten zwei Wohngruppen für Mädchen und junge Frauen. Angesichts eines stetig wachsenden Bedarfs an ambulanten Hilfen -zunächst zugeschnitten auf Mädchen in der Pubertät- begann der Verein im September 1998 mit dem Ausbau von ambulanten Hilfen zur Erziehung.
Als “Sozialpädagogischer Dienst des Mädchenprojektes” versteht sich dieses nunmehr vierte Teilprojekt des Vereines mittlerweile als Anlaufstelle zur Bearbeitung von Problemlagen von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien unter Einbeziehung ihres sozialen Umfeldes.
In den folgenden Jahren kamen zwei offene Einrichtungen der Jugendhilfe- das Jugendhaus Maxi sowie das Kinder- und Jugendhaus Drosselberg hinzu. Nunmehr hielt der Verein, neben geschlechtshomogenen Angeboten auch koedukativ ausgerichtete Einrichtungen und Dienste vor. 2007 kam es durch sich verändernde Bedarfe zur Umstrukturierung der Inobhutnahmeeinrichtungen in Erfurt.
Seit dem 1. Januar 2007 wird die Mädchenzuflucht im gleichberechtigten Verbund mit der Einrichtung “Schlupfwinkel” des Mitmenschen e.V. geführt. Daneben ist der Verein seit 2007 Maßnahmeträger für die schulbezogene Jugendarbeit an zwei Schulen.
Seit 2008 ist der Verein Träger der schulbezogenen Jugendsozialarbeit an 10 Schulstandorten in der Stadt Erfurt. Für Familien in Notsituationen bietet der Verein seit 2007 ein Unterstützungsangebot durch die Betreuung der Kinder in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung.
Seit dem 1.1.2009 heißt der Verein PERSPEKTIV e.V. Der Namenswechsel geht einher mit einem neuen Leitbild, das auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2008 beschlossen wurde.
Am 1.7.2010 fand ein Perspektivenwechsel für die im „Mädchenwohnen Towin“ lebenden jungen Heranwachsenden statt – es erfolgte ein Umzug von der Triftstraße (Ilversgehofen) nach Bischleben.
Vom hektischen Stadtgetümmel in die naturgrüne Vorortruhe.
Zum selbigen Termin – am 1.7.2010 – startete das „Fanprojekt Erfurt“. Die MitarbeiterInnen des Projektes stehen für alle Erfurter Fußballfans als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung und bauen Brücken zwischen Ihnen und allen in Erfurt beteiligten Institutionen mit Fußballbezug.
Ein Jahr später – am 1.7.2011 – bekam der Perspektiv e.V. im Zuge der Neuvergabe der Inobhutnahme in Erfurt die alleinige Trägerschaft für die Kinder- und Jugendzuflucht „Schlupfwinkel“.
Durch das Bildungs- und Teilhabeprojekt der Bundesregierung stehen der „schulbezogenen Jugendsozialarbeit“ seit dem 1.8.2011 zusätzlich die Kapazitäten für fünf sozialpädagogische Fachkräfte für die Arbeit an Regelschulen und Förderzentren zur Verfügung. Die Aufstockung der Vollbeschäftigteneinheiten für das sozialpädagogische Unterstützungs- und Ergänzungsangebot an den Erfurter Regelschulen und Förderzentren ist vorerst bis zum 31.12.2013 befristet.